Finaltraum geplatzt: Mit einem katastrophalen letzten Viertel hat Rollstuhlbasketball-Bundesligist ASV Bonn bereits im Halbfinal-Hinspiel der Playoffs alle Hoffnungen auf ein Duell mit dem RSV Lahn-Dill verspielt. Vor knapp 300 Zuschauern in der Sporthalle des Schulzentrums Tannenbusch zeigte der dreimalige deutsche Meister über 30 Minuten eine couragierte Leistung, brach zum Ende jedoch völlig ein und verlor noch deutlich mit 67:79 (38:32).
"Solch ein Einbruch ist mir unerklärlich, wir haben drei Viertel lang gut gespielt. Die Nummer ist jetzt durch, da brauchen wir kein Wunder herbeizureden", erklärte ASV-Coach Uwe Burchardt frustriert. Dabei hatten seine Schützlinge die Vorgaben des Trainers zunächst exzellent umgesetzt: Mit konzentrierter Defensivarbeit und hoher Trefferquote schienen die Bonner den Gästen aus Sachsen den Zahn zu ziehen.
"Da haben wir alles richtig gemacht, aggressiv und variabel gespielt", sagte Kapitän Sven Fischer, der insgesamt elf Punkte erzielte. Tatsächlich dominierte der ASV die erste Halbzeit und erspielte sich exakt die Hälfte des Vorsprungs, der nun für ein kleines "Wunder von Zwickau" nötig wäre. "Von daher sollten wir vielleicht doch noch nicht den Kopf in den Sand stecken. Wir werden einfach vierzig Minuten bis zur totalen Erschöpfung kämpfen und dann sehen, was dabei herauskommt", fordert Martin Otto, der mit 19 Punkten bester Werfer seines Teams war.
Im ersten Duell reichte die Kraft jedenfalls nur für 26 Minuten oder genauer gesagt bis zur ersten Gäste-Führung (48:46). Dann drehten vor allem der polnische Nationalcenter und Topscorer Piotr Luszynski (28) und sein treffsicherer Teamkollege Petr Tucek (24) auf, während der Korb für den ASV wie vernagelt schien. Als der RSC auf sechs Punkte enteilt, kam aufgrund eines moralischen Plattens ein erneuter Bruch ins Spiel, von dem sich die Gastgeber nicht mehr erholen sollten.
Bonner Korbjäger: Otto (19), Bienek (18), Fischer (11), Becker (7), Frings (6), Lohmann (4), Cajo (2).
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