ASV Bonn vs. RSC Rollis Zwickau 57 : 56 (41 : 50/ 29 : 36/ 17 : 19)

Das Rennen um den Einzug ins Finale ist weiter offen

Knapp 400 Zuschauer verfolgten gespannt das 1. Halbfinalspiel um die Deutsche RBB-Meisterschaft der ewigen Kontrahenten ASV Bonn und RSC Rollis Zwickau

Vor dem ersten Hochball übergab der Sportdezernent der Stadt Bonn, Herr Dr. Ludwig Krapf, der ersten Mannschaft des ASV Bonn einen von der Sportstadt bezuschussten Sportrollstuhl und das Daumendrücken des Dezernenten sollte in den letzten Minuten des Spiels Früchte tragen!

In den ersten Minuten des Spiels wurde der ASV seiner vermeintlichen Favoritenrolle gerecht und konnte bis zur fünften Minute mit 11:4 in Führung gehen. Nach einer Zwickauer Auszeit zeigte die Mannschaft von Trainer Maik Kretschmar ihr wahres Gesicht und holte auf. Der RSC wollte seine makellose Weste behalten und auch ohne ihren gesperrten Topscorer Piotr Luszcinski erneut einen Sieg einfahren.

Der ASV hingegen konnte an seine Leistung aus den ersten Minuten nicht mehr anknüpfen. Bis zur Viertelpause drehten die Muldenstädter das Blatt und gingen mit drei verwandelten Freiwürfen durch Lars Christink erstmals mit 17:19 in der Sporthalle Tannenbusch in Führung.

Im zweiten Viertel spielte sich der RSC Rollis Zwickau in einen regelrechten Rausch und traf weiterhin auch aus schwierigen Positionen hochprozentig. Der ASV Bonn hatte zu diesem Zeitpunkt spielerisch dem Sturmlauf der Zwickauer nichts entgegen zu setzen und musste mit ansehen, wie die Gäste bis zur Halbzeit auf 29:36 davonzogen.

Die zweite Halbzeit wurde noch spannender: Die Umstellung von Coach Uwe Burchardt auf die lange Formation mit 3 Centern brachte zunächst nicht den gewünschten Erfolg. Leichte Korbleger und einfache Schüsse aus der Mitteldistanz verfehlten serienweise den gegnerischen Korb, während die Gäste weiterhin selbst die unmöglichsten Würfe sicher verwandelten. Mit Ende des Viertels (39:50) schien bereits eine Vorentscheidung zugunsten des RSC gefallen zu sein. Zu schwach war bis dahin die Bonner Trefferquote. Auch das Selbstbewusstsein der Bonner Spieler schien dem Druck nicht standhalten zu können. Nur drei von 13 Freiwürfen fanden ihren Weg in die Reuse.

Mit Beginn der letzten zehn Minuten setzte der ASV jedoch zu einer furiosen Aufholjagd an und angeführt von den Centern Volker Frings und Guido Wimmers gelang es der Bonner Mannschaft mit einem 10:0 Lauf bis zur 5. Minute auf 51:52 zu verkürzen. Endlich wurde der gegnerische Korb nach guten Aktion in der Defense wieder getroffen während auf Zwickauer Seite das kräftezehrende Spiel seinen Tribut forderte.

In den letzten Minuten des Spiels gelang es keiner Mannschaft mehr sich abzusetzen und 27 Sekunden vor Ende der Partie bei einem Spielstand von 57:56 und Ballbesitz für Bonn wurde nochmals eine Auszeit von Uwe Burchardt genommen. Mit der klaren Anweisung den letzten Angriff herunterzuspielen sollte ein hauchdünner Sieg eingefahren werden. Einen missglücktem Bonner Pass angelte sich der Zwickauer Center Rostilav Pohlmann und zwei Sekunden vor der Schlusssirene landete der letzte Wurf durch Marcin Balcerowski nur an den Ring.

Unter dem Jubel der Bonner Fans kamen Spieler und Verantwortliche heute mit einem blauen Auge davon.

"Wir haben heute ein Spiel gegen eine top eingestellte Zwickauer Mannschaft gesehen, die uns mit einfachen Mitteln das Leben sehr schwer gemacht hat. Begünstigt durch unsere unterirdische Trefferquote und des guten Teamplay des Gegners können wir von Glück reden, hier nicht verloren zu haben." So Coach Uwe Burchardt nach dem Spiel.

Ähnlich äußerte sich Spielertrainer Martin Otto: "Auch wenn uns heute die spielerische Klasse fehlte, hat uns unser Kampfgeist zurück ins Spiel gebracht.“

 

Am kommenden Sonntag fällt in der Zwickauer Scheffelberghalle im zweiten PlayOff-Spiel die Entscheidung um das Finale. Der ASV wird es nur mit einer deutlichen Leistungssteigerung ins Finale schaffen.